Die ikonischen Vintage-Stücke der Outdoor-Möbel

Im Jahr 2021 legte der bekannte dänische Möbelhersteller Carl Hansen and Son die Outdoor-Möbelserie "Deck Chair" seines Landsmanns Børge Mogensen, die in den späten 60er Jahren entworfen wurde, neu auf. Ein Beweis dafür, dass "historische" Verleger sich immer noch für Outdoor-Design interessieren. Heute sind Outdoor-Möbel für Menschen, die in der warmen Jahreszeit gerne in ihrem Garten leben, nicht mehr wegzudenken. Sie werden nicht mehr als Zubehör oder Nebensache betrachtet, sondern ihre Anwesenheit füllt und verschönert einen Freizeit- und Empfangsbereich. Dieser Artikel wirft einen Blick auf die ikonischen Stücke der Outdoor-Möbel...

In den späten 60er Jahren entwarf der dänische Designer Børge Mogensen eine Reihe von faltbaren Möbeln für den Außenbereich, die hier an der Wand hängen
Fotocredit: DR

Carl Hansen legt Børge Mogensens "Deck Chair" (zu Deutsch: Liegestuhl) neu auf. Das Modell enthält eine Fußstütze, die zusätzlichen Komfort für dieses funktionale Outdoor-Möbel bietet, das sich zusammenklappen lässt und so nur wenig Platz benötigt.
Fotocredit: Scandinavian Design

Der Deck Chair ist aus Teakholz gefertigt, einem harten und robusten Holz, das dem Klimawandel standhält und für eine lange Lebensdauer sorgt. Das Kissen besteht aus Sunbrella-Stoff, der ebenfalls wetterfest und leicht zu reinigen ist.
Fotocredit: Scandinavian Design

Eine amerikanische Designikone zum Auftakt. 1903 entwarf Thomas Lee einen bequemen Sessel, um die langen Sommerabende in seiner Residenz in Westport (Connecticut) zu genießen. So entstand der berühmte Sessel "Adirondack": Eine geneigte Sitzfläche und Rückenlehne, breite Armlehnen und eine Fußstütze sollten den Komfort des damaligen Alltags verbessern. Ursprünglich ganz aus Holz gefertigt, wurde der Adirondack-Sessel im Laufe der Jahre zu einem Symbol des American Way of Life und thront bis heute auf den Terrassen des Landes, von der Ost- bis zur Westküste.

Paar Sessel im "Adirondack"-Stil, die zusammenklappbar sind. Der Begriff "Adirondack" bezieht sich auf den Namen der Bergkette, in der sich die Stadt Westport befindet

Paar Sessel im Stil "Adirondack". Viele Hersteller und Verleger haben die ursprüngliche Farbe und das Material weiterentwickelt, hier ein flammend roter Polyethylen-Sitz
Fotocredit: Amazon

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Der Adirondack Stuhl in der Rocking Chair Version, ein Klassiker auf amerikanischen Terrassen.

Der Architekt und Designer Marcel Breuer war ein Schüler des Bauhauses in Weimar und ist bekannt für seinen ersten Stuhl aus gebogenen Stahlrohren (1925). 1933 entwarf er in Zusammenarbeit mit der Eisen-und-Metallbettenfabrik AG Rüti (Les ateliers Embru AG) eine Reihe von Stühlen, Sesseln und Liegen aus Flachstahl und Aluminiumprofilen. Der Schweizer Hersteller existiert noch immer und legt die von Breuer entworfene Chaiselongue Modell 1096 neu auf.

Liegestuhl Modell 1096, Design Marcel Breuer für Embru, 1933. Heute besteht der Stuhl aus feuerverzinktem Flachstahl, die Latten sind aus poliertem, farblos eloxiertem Aluminium und die Armlehnen aus schwarz lackiertem Eschenholz. Aluminium hat den Vorteil, dass es leicht, widerstandsfähig und rostfrei ist, ideal für den Außenbereich.
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Liege Modell 1096, Design Marcel Breuer für Embru, 1933.
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Achtung französischer Kultstuhl! 1927 meldete Xavier Pauchard die Marke Tolix des 1. "Herstellers von Haushaltsartikeln aus verzinktem Blech" an. 1935 brachte er den Stuhl A auf den Markt, der den Ruhm der Marke begründete. 1937 werden die TOLIX-Stühle für die Weltausstellung in Paris ausgewählt. Die Stühle und Tische von Tolix eroberten die Straßencafés, die öffentlichen Parks und die Kur- und Badeorte der Nachkriegszeit.

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Stuhl Tolix A, Design Xavier Pauchard, 1927. Der Stuhl A von TOLIX® wurde zu einer Ikone des Industriedesigns. Die Marke existiert noch immer und bietet den Stuhl in Stahl oder Edelstahl an, um der Zeit und der Korrosion zu widerstehen.
Fotocredit: Tolix

Chaise AC, Design Xavier Pauchard für Tolix. Der Stuhl A wurde in verschiedenen Versionen und Farben hergestellt. Hier das Modell AC in Rauchrosa, das für die Cafés in Nordamerika und Kanada hergestellt wurde, daher seine Initialen.
Fotokredit: Tolix

Auch er ist sehr bekannt und wird wieder zum Trend: der berühmte "Acapulco"-Stuhl, der in den 40er Jahren entworfen wurde. Seine Herkunft ist nicht ganz klar, man weiß höchstens, dass er an der mexikanischen Pazifikküste entworfen wurde. Wir lieben sein einzigartiges, lässiges, birnenförmiges Design. Ideal für Terrasse oder Balkon.

Acapulco-Sessel vom französischen Hersteller Boqa produziert. Dieser bietet Modelle an, die mit einem Geflecht des Sessels aus Polyvinyl-Baumwolle, Leder, Leinen und Acryl hergestellt werden, um zu allen Arten von Indoor- und Outdoor-Möbeln zu passen.
Fotocredit: Boqa

Authentischer Acapulco-Schaukelstuhl aus den 60er Jahren.
Fotocredit: Design Market

Es ist unmöglich, über Outdoor-Möbel zu sprechen, ohne den Rattan zu erwähnen. In den 60er und 70er Jahren eroberten die Franzosen ihre Gärten mit Outdoor-Sitzgruppen, die vollständig aus Rattan gefertigt waren. Der Sessel Basket, den das Designerpaar Nanna und Jørgen Ditzel 1950 entwarf, ist das Symbol einer ganzen Epoche. Und wie könnte man nicht den Sessel "Emmanuelle" erwähnen, der 1974 im gleichnamigen Film zum Kult wurde...

Basket-sessel, Design: Designer Nanna und Jørgen Ditzel, 1950. Das obige Modell ist eine Neuauflage des berühmten Modells, das die katalanische Firma Kettal seit 2015 herstellt.
Fotocredit: Kettal

Dreibeiniger Sessel, Design Nanna Ditzel, 50er Jahre. Dieses zeitgenössische Modell "Rana" hat eine einladende Struktur, die Schale ganz aus Rattan ist handgeflochten. Nach dem Basket Sessel werden die Ditzels eine Reihe von Rattan-Sitzmöbeln herstellen, wie diesen Dreibein-Sessel. Ihre Arbeit wird mit internationalen Preisen ausgezeichnet.
Fotocredit: Design Market

Plakat zum Film "Emmanuelle 4", das den berühmten hohen Korbsessel mit tahitianischen Wurzeln vom 1. Plakat beibehalten hat.

Im Jahr 1964 brachte die italienische Designerin Gae Aulenti, die die ikonische Pipistrello-Lampe entwarf, Chic und Pop-Farben in die Gartenmöbel. Die von Poltronova entworfene Locus Solus-Kollektion ist die erste große Outdoor-Kollektion, die jemals hergestellt wurde. Das geschwungene, verchromte oder lackierte Rohrgestell und die runde Sitzfläche aus Vinyl machen den Charme des Gartenstuhls Locus Solus aus.

Stühle aus der Kollektion "Locus Solus", Design Gae Aulenti für Poltronova, 1964.
Fotocredit: Pamono

Sessel aus der "Locus Solus"-Kollektion, Design Gae Aulenti für Poltronova, 1964. Minimalistische Linien und ein in verschiedenen Farben lackiertes Stahlrohr machten ihn so erfolgreich. Dieses Modell wurde von der Firma Exteta herausgegeben, die bedruckte Stoffe herstellt.
Fotocredit: ArchiTonic

Sessel aus der "Locus Solus"-Kollektion, Design Gae Aulenti für Poltronova, 1964. Dasselbe Modell von hinten.
Fotokredit: ArchiTonic

In den 60er Jahren bat Florence Knoll, die das Unternehmen ihres verstorbenen Mannes (Knoll International) übernommen hatte, den für Outdoor-Möbel bekannten Designer Richard Schultz, eine komplette Reihe von Outdoor-Möbeln für ihr Haus in Florida zu entwerfen und zu gestalten. Schultz führte den Auftrag aus und es entstand die berühmte Outdoor-Kollektion 1966. Ein einfaches, elegantes und funktionales Design.

Möbel der Outdoor-Kollektion 1966, entworfen von Richard Schultz für Knoll International, 1966. Hier eine exklusive ultramarinblaue Version, erhältlich bei The Conran Shop.
Fotocredit: The Conran Shop

Liegestühle aus der Outdoor-Kollektion 1966, Design Richard Schultz für Knoll International, 1966.
Fotocredit: Knoll

Möbel aus der Outdoor-Kollektion 1966, entworfen von Richard Schultz für Knoll International, 1966. Eine Kollektion, die als Klassiker unter den Gartenmöbeln gilt.
Fotocredit: Knoll

Das italienische Unternehmen EMU stellt seit über 70 Jahren Outdoor-Möbel für den privaten und geschäftlichen Gebrauch her. Es führte das "Design" regelrecht in die Gartenmöbelbranche ein. Einer seiner Bestseller ist der Stuhl/Sessel Rio, von dem mehr als 8 Millionen Exemplare auf dem Markt verkauft wurden.

Stuhl Rio, Verleger und Designer: Emu, 1966. Metallgittergestell mit Armlehnen, mit Rilsan bezogen.

Gartenmöbel, Rio Collection, Herausgeber und Designer: Emu, 1966.
Fotokredit: Emu

Zur Feier des 50. Geburtstags seines Bestsellers überarbeitet Emu die Rio-Kollektion und lässt den Designern Anton Cristelle und Emanuel Gargan freie Hand, die eine komplette Sitzkollektion entwerfen, die Kollektion "RioR50", oben in der ahornroten Version.
Fotocredit: Emu

Die Entwicklung der Kunststoffindustrie in der Nachkriegszeit ermöglichte es den Designern, ihre Kreativität auszuleben. Die von ihnen entworfenen Stücke sind in der Lage, eine Terrasse ebenso wie ein Wohnzimmer zu verkleiden. Vor allem Polypropylen ist ideal für Gartenmöbel, da es leicht, pflegeleicht und relativ witterungsbeständig ist. Der Verleger Vitra zum Beispiel legt den berühmten Panton Chair aus Polypropylen neu auf. Andere Verleger lassen Designklassiker neu aufleben und bieten eine Outdoor-Version an, wie der Verleger Gubi den ikonischen Sessel Pacha, der 1975 von Pierre Paulin entworfen wurde.

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Der dänische Verleger Gubi bringt eine Outdoor-Version des berühmten Pacha-Sessels von Pierre Paulin neu auf den Markt. Der Bezug der Sitzfläche besteht aus einem Outdoor-Stoff. Die innere Struktur ist wetterfestes, beschichtetes Sperrholz, die Polsterung und die Armlehnen bestehen aus einem geschnittenen Schaumstoff mit einer atmungsaktiven, wasserfesten Polymer-Zwischenschichtmembran. Die Basis schließlich besteht aus beschichtetem, feuchtigkeitsbeständigem Sperrholz.
Fotocredit: Gubi

Einige Modelle zeitgenössischer Outdoor-Möbel haben bei ihrer Veröffentlichung einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ein Beispiel hierfür ist der berühmte Sessel Bubble Club von Philippe Starck, der 1998 für Kartell entworfen wurde. Im Jahr 2000 entwarf der finnische Designer Jukka Setälä für die Marke Fatboy DEN Pouf des 21. Jahrhunderts, der an seinen entfernten Vorfahren, den berühmten birnenförmigen Pouf Sacco (1968), erinnert. Im Jahr 2011 entwarfen Andrée und Olivia Putmann für die Marke Fermob den sehr eleganten Stuhl Inside Out, der sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich geeignet ist. Für den italienischen Verleger Moroso schließlich entwarf der Niederländer Tord Boontje den afrikanisch inspirierten Stuhl aus Kunststoffgeflecht Shadowy - Sunny.

Sessel, Sofa und Tisch "Bubble Club", Design von Philippe Starck für Kartell, 1998. Mit diesen Möbeln verlegt das französische Design den Club-Sessel in den Garten! Die Teile werden mithilfe der Rotomoulding-Technologie hergestellt, die eine hohle und leichte Struktur, einen nahtlosen Monoblock, ermöglicht

Große "Original Outdoor" Sitzhocker, Design: Jukka Setälä für den Fatboy Verlag, 2000. Sie werden aus einem Stoff hergestellt, der ultraresistent gegen UV-Strahlung, Wasser und Schmutz ist.

Stuhl Inside Out, Design Andrée und Olivia Putman für Fermob, 2011. Für dieses Design hatte Andrée Putman die Idee, die extrem widerstandsfähigen Gurte der Flugzeuggurte der Concorde wiederzuverwenden. Sie bestehen aus gewebtem Polyester mit einer Struktur aus 70/20 Aluminium, einer Legierung, die ebenfalls aus der Luftfahrt stammt.

Stuhl aus der Shadowy-Kollektion, Design Tord Boontje für Moroso.
Die bunten Kunststofffäden werden von afrikanischen Handwerksmeistern in einer von Moroso gegründeten senegalesischen Werkstatt
geflochten. Eine farbenfrohe Kreation, die afrikanische Farben und Muster feiert.

François Boutard

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